Das KMU aus Thalgau ist spezialisiert auf Fußbodenkonstruktionen mit besonderen Anforderungen. Es unterstützt Estrichhersteller:innen und Architekt:innen bei der Planung. Seit 2022 arbeitet das Unternehmen an der Herausforderung, den Trittschall in Holzbauten einzudämmen. Das hat mit dem Fußbodenaufbau zu tun: Unter jedem Fußboden befinden sich verschiedene Leitungen und Rohre. Zwischen diesen und dem Estrich befindet sich eine Dämmschicht, die einerseits für Schallschutz und andererseits für Niveauausgleich sorgt. Diese besteht bei Betonbauten meist aus zementgebundenem Splitt. Für Holzbauten, die immer beliebter werden, ist so ein Splittausgleich mit Zement nicht möglich. Denn Zement ist starr und federt nicht. Somit absorbiert er zu wenig Schall, weswegen damit auch nicht die von der ÖNORM vorgegebenen Schallschutzwerte in Holzbauten erreicht werden können.
Das Problem ist in der Baubranche bekannt. „Wir arbeiten mit einigen Bauphysiker:innen zusammen und alle haben uns gesagt, dass sie am liebsten ungebundenen Splitt einbauen würden, denn damit würde der beste Schallschutz erreicht werden. Die ÖNORM vierbietet das aber. Ein Bindemittel, das sich nach dem Trocknen nicht verflüchtigt, aber trotzdem elastisch bleibt, könnte eine Alternative sein, so die Bauphysiker:innen. Auf diesen Anstoß hin haben wir unser dauerelastisches Bindemittel entwickelt“, so Christoph Grden, Geschäftsführer von Bauneg.
Für den Holzbau der Zukunft
Bei der Herstellung und Anwendung von Elastogrit wird nur wenig Wasser verbraucht. Außerdem verdunstet die enthaltene Feuchtigkeit nach der Einbringung in den Fußboden binnen 72 Stunden, was den Baufortschritt wesentlich beschleunigt. „Gegenüber normalem, zementgebundenen Splitt spart man sich dadurch zwei Wochen“, sagt der Experte Christoph Grden. Ein weiterer Vorteil ist die CO2-Einsparung bei der Herstellung, da kein Zement verwendet wird.
Und was sagen die Personen, die die Innovationen angestoßen haben, zum fertigen Produkt? „‚Das ist der Holzbau der Zukunft‘ hat der Bauphysiker gesagt, als wir ihm unser Prüf-Zeugnis vorgelegt haben“, freut sich Grden.
Förderung als Innovationsmotor
Das Land Salzburg fördert Innovationen wie diese, um die Salzburger Wirtschaft zu stärken. Unser Servicecenter Innovation berät dazu und hilft bei der Antragstellung. „Unser Förderexperte Florian Dürager hat uns umfänglich beraten und uns bei der Formulierung des Antrags und der Strukturierung des Projekts sehr unterstützt. Denn das war schon eine Herausforderung, die Idee aus den Köpfen heraus auf Papier zu bringen und dann auch so auszuformulieren, dass sie einem Förderantrag gerecht wird“, so Christoph Grden. „Für uns als kleines Unternehmen war es sehr wichtig, diese Innovationsförderung zu bekommen. Das hat uns ziemlich gepusht, weil wir uns dann einfach leichter getan haben, bestimmte Entscheidungen wie über die Zusammenarbeit mit Prüfinstituten oder Baustellenversuche sehr erleichtert hat“, betont Grden. „Wir haben außerdem gemerkt, dass es durchaus positiv ist, wenn jemand von außen das geplante Vorhaben kritisch hinterfragt. Denn als Externe:r sieht man die Dinge anders und hat nicht das Vorwissen, das es firmenintern gibt. Das hat uns auf jeden Fall weitergeholfen bei der Entwicklung des Projekts“, so Grden abschließend.
Über Bauneg GmbH
- KMU
- Thalgau
- 4 Mitarbeiter:innen
- Entwicklung, Produktion und Handel von Spezialprodukten für Fußbodenkonstruktionen
- bauneg.at
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