„Wofür wir vorher vier bis fünf Maschinen gebraucht haben, können wir jetzt mit nur einer Maschine abdecken. So sind wir unterm Strich schneller, was natürlich auch Personal und Kosten spart“, sagt Juniorchefin und Tischlermeisterin Stefanie Graber. Pro Fenster spare man eine Stunde Herstellungszeit, in dieser die Mitarbeiter:innen andere Aufträge erledigen können. Die Investition in das neue Gerät zeigt sich auch auf der Stromrechnung. „Wir benötigen jetzt ungefähr die Hälfte des Stroms, den die alte Maschine verraucht hat“, so Graber weiter.
Der Weg zur Investition
Bereits Mitte der 1990er-Jahre wurde die erste Winkelanlage (Weinig UC10) gekauft, mit der man End- und Längsprofile von Fenstern herstellen kann. Die Steuerungstechnik wurden im Laufe der Zeit leider defekt und konnte nicht mehr erneuert werden. Somit wurde 2019 wieder eine gebrauchte Winkelanlage desselben Typs angeschafft, da es leider noch keine alternative, neuere Maschine in der Größenordnung gab, die in die kleine Tischlerei passt. „Wenn ich in der Werkstatt keinen Platz habe für eine Maschine, dann brauche ich sie auch nicht kaufen“, bringt es Stefanie Graber auf den Punkt. Jedoch machte diese bereits 22 Jahre alte Anlage nicht mehr alles mit, was von ihr gefordert wurde. „Wir haben dann 2022 überlegt, eine neue Maschine zu kaufen, die Weinig Vario MC50. Diese ist auf dem letzten Stand der Technik und sie passt auch in unsere Werkstatt. Ein befreundeter Unternehmer, der der erste in Salzburg war, der diese Anlage besitzt, hat sie uns anschauen und testen lassen. So haben wir nochmal alles durchgerechnet und uns dazu entschieden, dieses Gerät anzuschaffen“, so Stefanie Graber.
Und diese Entscheidung war goldrichtig, denn „die neue CNC-Maschine macht das ganze Fensterelement komplett fertig, sprich End- und Längsprofile. Auch Sonderbearbeitungen für Beschläge, Türschließer und Griffe sind damit möglich. Mit nur einer Maschine sind wir also sehr flexibel“, sagt die Juniorchefin. Früher brauchte man für diese Arbeitsschritte vier bis fünf Maschinen. Der ganze Vorgang dauerte etwa fünf Stunden. Die neue CNC-Anlage ist um rund eine Stunde schneller in der Produktion.
Zur Förderberatung von Innovation Salzburg ist die Tischlerei dann über eine Empfehlung von Stefanie Grabers Mann gekommen, der ebenfalls eine Tischlerei besitzt. Danach ist man erst einmal zu einem Fördersprechtag in Zell am See gegangen. „Dort haben wir Florian Dürager kennengelernt, der uns den DigiBonus vorgestellt hat“, sagt Stefanie Graber über den ersten Kontakt mit unserem Förderexperten. „Er hat uns intensiv betreut und uns bei der Strukturierung des Projekts und der Erstellung der Förderstrategie geholfen“. Das Projekt wurde daraufhin eingereicht und im November 2022 gestartet. Es läuft noch bis Ende 2023.
Über die Tischlerei Franz Lechner
- Familienunternehmen in dritter Generation
- Uttendorf im Pinzgau
- elf Mitarbeiter:innen
- Spezialisiert auf Tischlerei, Fenster-Produktion inklusive Sonnen- und Insektenschutz
- lechner-fenster.at
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