Generationenübergabe-Samson-Druck-2
Seniorchef Gerhard Aichhorn (li.) mit den Juniorchef:innen Lisa Frost und Markus Ramsbacher, Foto: Kathrin Buschmann Fotografie

3. November 2023

Auf dem Weg in eine neue Arbeitswelt

Transparente Kommunikation, Festlegung von Verantwortlichkeiten und eine neue Organisationsstruktur: Samson Druck im Lungau hat ein Projekt gestartet, mit dem der Generationenwechsel erfolgreich gestaltet werden soll. Und ganz nebenbei werden dadurch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen verbessert.

So wie Produkte, Rohstoffe, Materialien und Drucktechniken mit der Zeit gehen, muss auch die Organisationsstruktur eines Unternehmens aktualisiert werden. Deswegen habe man sich bei Samson Druck im Zuge des anstehenden Generationenwechsels in vielen Schlüsselpositionen dazu entschieden, die internen Prozesse neu zu strukturieren und die Verantwortungsbereiche klar zu verteilen. „Wir sind ein Familienunternehmen mit vielen jungen aber auch einigen langjährigen Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen. Mein Onkel Gerhard Aichhorn leitet Samson Druck seit über 40 Jahren und hat das Unternehmen zu Erfolg geführt. Einige unserer erfahrensten Mitarbeiter:innen sind ähnlich lange im Unternehmen und gehen in absehbarer Zeit in Pension oder sind kürzlich in Ruhestand gegangen. Sie alle verfügen über einen sehr großen Erfahrungsschatz. Als Nachfolgegeneration sehen meine Kusine, Lisa Frost, und ich es als Ziel des Projekts diesen wertvollen Erfahrungsschatz festzuhalten und auf die nächste Generation zu übertragen. Gleichzeitig soll die Erfahrung mit den Skills unserer vielen jungen Mitarbeiter:innen vereint werden“, so Markus Ramsbacher.

Gemeinsam an der Zukunft arbeiten

Die Herausforderung bei der Neustrukturierung des Unternehmens liegt also nicht nur im Wissenstransfer. Die Mitarbeiter:innen mit Erfahrung und Expertise sollen sich auch im operativen Geschäft entwickeln können, um auch in strategische Prozesse und Entscheidungsfindungen eingebunden zu werden. „Ich habe vorher in anderen Unternehmen gearbeitet und dort gesehen, wie die Führungsstruktur durch einen ‚Expert:innenrat‘ ergänzt wird und gut funktioniert. Im Zuge unseres Projekts bilden wir Mitarbeiter:innen dahingehend aus und formen einen Führungskreis, der die Erfahrung und Expertise aller relevanten Bereiche abbildet. So können wir sicherstellen, zukünftig gemeinsam die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen“, sagt Markus Ramsbacher. „Dafür haben wir uns externe Hilfe geholt. Mit einer Beraterin arbeiten wir auf, was in den einzelnen Abteilungen passiert, welche Rolle welche Mitarbeiter:innen haben, wo ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten liegen, aber auch Tipps und Tricks werden festgehalten. Wir wollen auch herausfinden, wie das Team einzelne operative und strategische Themen beurteilt und welche Anpassungen wir daraus herleiten können. Das ist die strukturelle Seite des Projekts. Mit einem zweiten Berater arbeiten wir an der Höherqualifizierung unseres Teams. Damit wollen wir unsere Teamleiter:innen ermächtigen, ihre Teams nicht nur operativ, sondern auch strategisch zu führen.“

Auch die Digitalisierung gehört dazu

Ein anderer Teil des Projekts ist die Umstellung auf den Einsatz moderner, digitaler Tools. Alle Arbeitsschritte und Aufträge werden in einer Qualitätsmanagement-Software eingebettet. Dort sind dann alle Prozesse transparent und für jede:n nachverfolgbar: Was ist der Arbeitsschritt, wer hat den Ablauf freigegeben, wer hat ihn überprüft? Diese und weitere Parameter tragen zur Qualitätssicherung bei. Das hat auch zum Effekt, dass alle Mitarbeiter:innen immer auf demselben Wissensstand sind. So werden Unklarheiten vermieden. „Wir wollen uns erhalten, dass wir schnell und kurzfristig entscheiden können, das ist die Stärke eines KMU“, sagt Markus Ramsbacher.

Die Arbeitsbereiche wurden mit Tablets ausgestattet, auf denen die Software läuft. Dort sind zum Beispiel auch Wartungs- und Reinigungspläne einzelner Anlagen hinterlegt, um auch diese Prozesse niederschwellig zu gestalten. „Ich habe Mitarbeiter:innen, die Angst vor der digitalen Technik hatten, auf den Tablets geschult“, gibt der Juniorchef zu bedenken. „Wir konnten diese Ängste aber zerstreuen, indem wir auf die Bedürfnisse gehört und die Bedienung ähnlich einfach wie WhatsApp gemacht haben, mit dem so gut wie jede:r umgehen kann. Und das hat gut funktioniert. Heute ist die Bedienung der Tablets kein Thema mehr.“

Derzeit stehe man mitten im Projekt, für das die Druckerei das Förderprogramm „Arbeitswelt 4.0“ einwerben konnte. Diese Förderung kann für New Work, Digitalisierung, lebenslanges Lernen und ähnliche Prozesse beantragt werden. Unterstützt wurde Samson Druck dabei von Ulrike Klingenschmid und Florian Dürager aus unserem Servicecenter Innovation.

Über Samson Druck GmbH

  • Familienunternehmen
  • Margarethen im Lungau
  • 120 Mitarbeiter:innen
  • Druckerei im Bereich Offsetdruck
  • samsondruck.at

Ihr Kontakt für Arbeitswelt 4.0

Klingenschmid

Mag. Ulrike Klingenschmid

Talent Attraction Management, Welcome Service

+43 5 7599 722 74
ulrike.klingenschmid@innovation-salzburg.at

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