Foto: Design Composite

25. September 2024

Green Deal: Wie nachhaltige Unternehmensentwicklung aussehen kann

Die EU will mit dem Green Deal politische und gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, um sowohl  Wirtschaft als auch Gesellschaft nachhaltig umzubauen. Das Pinzgauer Unternehmen Design Composite macht vor, wie das umgesetzt werden kann. 

Der Green Deal (LINK zum Artikel) basiert auf 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs, Sustainable Development Goals, zu Deutsch: Ziele für nachhaltige Entwicklung), die nicht nur den Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch soziale Aspekte fördern sollen, und verlangt von Unternehmen in der EU den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft, umfasst durch die ESG-Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Zukünftig müssen Unternehmen auch auf die Umwelt- und Sozialstandards ihrer Lieferanten achten, CO2-Emissionen durch Transportwege minimieren und möglichst Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck und hoher Wiederverwertbarkeit entwickeln. Für die im Pinzgauer Niedernsill ansässige Firma Design Composite GmbH sind diese jetzt vom Green Deal definierten Ziele schon seit der Gründung Teil der Unternehmensphilosophie – das spiegelt sich auch in der Ausrichtung auf ESG-Prinzipien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) wider, welche auch im hauseigenen ESG-Report abgebildet sind. Dieser Report wurde in Kooperation mit der move forward GmbH erstellt, immer mit dem Ziel vor Augen, wirtschaftlichen Erfolg und einen verantwortungsvollen Umgang mit Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeitenden zu verbinden.

Was Design Composite macht

Design Composite wurde 1999 als Startup der Blizzard GmbH gegründet und hat sich seit 2005 auf die Entwicklung und Produktion individueller Sandwichpaneele spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Kombination unterschiedlicher Hightech-Materialien zu innovativen Verbundlösungen, was das Unternehmen zu einem führenden Anbieter von technisch hochwertigen Elementen macht.
Mehr zu diesem Thema finden Sie auch hier.

Schon seit 25 Jahren engagiert sich das Unternehmen für Nachhaltigkeit und hat das Engagement in diesem Bereich sogar verstärkt. Dies liegt unter anderem an der Rohstoffkrise, die den Fokus auf Materialkreisläufe und Recycling verstärkt hat, sowie an politischen Entscheidungen, die Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette fordern. Auch der Klimawandel und die steigenden Abfallmengen sind treibende Faktoren. Zukünftig liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung kreislauffähiger Produkte, die am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet werden können.

Was das Unternehmen auszeichnet

Aufgrund der transparenten und gleichberechtigten Unternehmenskultur und diverser Benefits ist die  Mitarbeiter:innenfluktuation bei Design Composite sehr gering. Doch nicht nur die Mitarbeitenden liegen dem Geschäftsführer Johann Aster am Herzen, sondern auch der Ausbau in der Region, die Entwicklung nachhaltiger Produkte sowie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. „Wir sehen uns als Vorreiter für ökologisch nachhaltige Leichtbauprodukte und wollen dies als Chance nutzen“, so Johann Aster – und legt dieses Nachhaltigkeitsdenken auch anderen Unternehmen ans Herz: „Nachhaltigkeit betrifft uns zukünftig alle. Je früher man damit beginnt, desto größere Chancen bieten sich.“

Die wichtigste Nachhaltigkeitspriorität von Design Composite ist die Förderung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und die Reduktion von Abfall. Dieser Übergang ist komplex, erfordert er doch, dass die Wiederverwertbarkeit bereits in der Produktentwicklung berücksichtigt wird. Das Unternehmen hat hier bereits Pionierarbeit geleistet und bietet erste kreislauffähige Produkte mit hohem Recycling-Anteil an. Design Composite setzt außerdem auf enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, um ressourcenschonende, klimafreundliche und regionale Lösungen zu fördern. Außerdem wird an kreislauffähigen Produkten geforscht – recyceltem PET und PP, biobasierten Materialien und dem Einsatz bereits recycelter Rohstoffe.  Zu diesem Zweck gibt es eine Kooperation mit der Universität Leoben, bei der die Themen Bio-Diversität und Bio-Rohstoffe und das Forschen zu nachhaltigen Materialien im Fokus stehen, sowie eine Kooperation mit einer Interessensgruppe: Aktuell wird hier ein Projekt abgeschlossen, bei dem es um die Entwicklung eines neuen Tiefkühlfahrzeuges geht, mit dem Ziel, noch leichter und damit stromsparender unterwegs zu sein bzw. die Nutzungsdauer der Kofferaufbauten deutlich zu erhöhen.

Klimastrategie und Unternehmenswerte

Foto: Design Composite GmbH

Die Produktionsstätte von Design Composite im Pinzgauer Niedernsill, gebaut nach Passivhausstandard, nutzt Produktionsabwärme und Ökostrom und betreibt seit Mai 2024 eine eigene Photovoltaik-Anlage. Der Fuhrpark wird gerade auf E-Antrieb umgestellt.
„Die Vorreiterrolle als KMU ermöglicht es uns, neue Geschäftsfelder zu erschließen und als Referenz für ökologisch nachhaltigen Leichtbau genannt zu werden“, erzählt Geschäftsführer Johann Aster und führt weiter aus: „In den letzten Monaten wurde spezielles Augenmerk auf unsere Produktion gelegt. Bereits heute wird am Standort 95 % erneuerbare Energie verwendet, gemäß scope 1 und 2 des Greenhouse Gas Protocol*. Unser Ziel ist es, bis 2027 100 % zu erreichen. Die Betrachtungsweise wird nun auf Vorprodukte erweitert und mit entsprechenden CO2-Footprint ergänzt.“

Für den Erfolg von Design Composite sind auch gemeinsame Werte entscheidend. Eine interne Leitlinie definiert Innovation, Digitalisierung und Wachstum als Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg und strebt an, Pionier für nachhaltige Leichtbaulösungen zu sein. Das Unternehmen entwickelt sich vom Komponentenlieferanten zum Systempartner, um gemeinsam mit Kund:innen zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten und ein motivierendes Arbeitsumfeld zu bieten. Es setzt auf respektvolle Beziehungen nach innen und außen, kooperative Lösungen und eine zukunftsfähige Unternehmensführung.

* Scope 1 und Scope 2 des Greenhouse Gas Protocols beschreiben verschiedene Quellen von Treibhausgasemissionen eines Unternehmens: Scope 1 bezieht sich auf direkte Emissionen. Diese stammen aus Quellen, die das Unternehmen direkt kontrolliert, wie z. B. Abgase von Firmenfahrzeugen oder Emissionen aus Produktionsanlagen. Scope 2 bezieht sich auf indirekte Emissionen durch Energieverbrauch. Das sind Emissionen, die durch den Energieverbrauch eines Unternehmens entstehen, z. B. durch den Kauf von Strom, Heizung oder Kühlung.

Unser Service: der Nachhaltigkeits-Check

Sie möchten in Ihrem Unternehmen auf Nachhaltigkeit setzen? Wir unterstützen Sie dabei: In einem gemeinsamen Termin analysieren wir kostenlos Ihren aktuellen Nachhaltigkeitsstatus, identifizieren Stärken und zeigen Ihnen, wo sich Verbesserungspotenziale in Sachen ESG verstecken.
Wir freuen uns, Ihnen auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft zur Seite zu stehen! 

Ihr Kontakt zu uns

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Mag. Romana Schwab

Leiterin Servicecenter Innovation

+43 5 7599 722 76
romana.schwab@innovation-salzburg.at

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