Viper-Tube-Systems
Foto: Viper Tube Systems Rohrsysteme GmbH

9. August 2021

Produktion 4.0 in Bischofshofen

Automatisierung, Produktion 4.0, E-Learning: Das sind die Digitalisierungsprozesse, die Viper Tubes Systems letztes Jahr gestartet hat. Möglich gemacht hat das die Förderung DigiInvest, die Digitalisierungsförderung des Landes Salzburg.

Um den Digitalisierungsgrad zu erhöhen, Mitarbeiter:innen zu entlasten und neue Standards für den Wissenstransfer zu setzen, hat das Unternehmen Viper Tube Systems im Dezember 2020 einen Digitalisierungsprozess gestartet. Unterstützt wird das Vorhaben durch die DigiInvest-Förderung des Landes mit 30.000 Euro (Gesamtvolumen des Projekts über 100.000 Euro). Damit werden interne Prozesse auf den Grad 4.0 gehoben. „An der Digitalisierung kommt man heutzutage nicht mehr vorbei. Deswegen hätten wir unsere Vorhaben in Richtung Produktion 4.0 sowieso durchgesetzt – auch ohne Förderzusage. Die Förderung erleichtert aber natürlich das Beschreiten dieses unbekannten Weges“, sagt Geschäftsführerin Petra Hallinger.

Das Unternehmen aus Bischofshofen ist kein völliger Neuling auf dem Gebiet der Digitalisierung. Bereits vor 15 Jahren startete Viper Tube Systems zum Beispiel mit der Einführung eines ERP-Systems mit automatischer Buchhaltung. Heute ist man schon viel weiter und setzt auf Produktionsprozesse 4.0. Das zugehörige Digitalisierungsprojekt steht auf drei Säulen: lernende Kameras zur Qualitätssicherung, Vollautomation und E-Learning-App. Pro Jahr werden vom Metallrohr- und Schlauchleitungshersteller Viper Tube Systems rund 200.000 Ringlötstücke verarbeitet, die zwei Dichtflächen haben. Derzeit erfolgt die Prüfung noch visuell mit dem Vier-Augen-Prinzip. Bald soll diese Qualitätsprüfung mit lernenden Kameras durchgeführt werden. Damit wird die Qualität des optischen Mess- und Prüfverfahrens gesteigert und Mitarbeiter:innen entlastet. Denn die Tätigkeit ist sehr ermüdend für diese.

Außerdem soll durch Vollautomation der Impulskrümmer-Produktion in Zukunft unnötiger Ausschuss vermieden werden. Hier werden auch Kameras zur ständigen Überwachung eingebaut, und auch ein Bunker, der Material lagert. So entfällt das manuelle Nachladen durch eine Person und die Maschine kann rund um die Uhr laufen. Derzeit laufen die Maschinen noch im Schichtbetrieb. Die Kommunikationsfunktion erweitert die Produktion: treten Unregelmäßigkeiten auf, werden die zuständigen Mitarbeiter:innen automatisch informiert und können dem Problem entgegen wirken. Mithilfe einer neuen eLearning-App wird das Wissensmanagement im Unternehmen revolutioniert: Schulungen, Qualitätssicherungsnachweise, Dokumentationen und Prozesse sollen von nun an digital durchgeführt werden. Das geht so weit, dass die Mitarbeiter:innen auch einen Test über die gelernten Schulungsinhalte digital ablegen können.

Rasche Reaktion auf neue Herausforderungen

„Im Frühjahr 2020 ist die Lieferkette abgerissen und wir waren – so wie unsere Kunden auch – zur Kurzarbeit gezwungen“, berichtet Petra Hallinger, wenn man sie nach den Auswirkungen der Pandemie auf ihr Unternehmen fragt. Jedoch schon im Juni konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. „Wir haben dann mit unserem Arbeitsmediziner Sicherheitsregeln erarbeitet und eingeführt. Selbst heute, ein Jahr danach, ist die Lieferkette noch sehr fragil. Jeder Tag birgt neue Herausforderungen, auf die wir rasch reagieren müssen“, so Hallinger weiter. Die tägliche Arbeitsweise des Unternehmens hat sich an die neuen Gegebenheiten angepasst: Viper Tube Systems nutzt vermehrt Online-Besprechungen und auch Messebesuche oder Schulungen finden virtuell statt. Ebenso hat sich das Homeoffice für bestimmte Mitarbeiter:innen durchgesetzt.

Über Viper Tube Systems

Das Unternehmen mit Sitz in Bischofshofen (Pongau) hat rund 60 Mitarbeiter:innen und stellt Metallrohre für die Automobil- und die Nutzfahrzeugindustrie her. Im Dezember 2020 haben sie mit Unterstützung der DigiInvest-Förderung einen Digitalisierungsprozess gestartet, der bis Mai 2022 dauern wird.

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