Der Salzburger Beitrag für eine gute Zukunft
Intelligente Lösungen für die „grüne Transformation“ kommen in Salzburg aus Bereichen, wie der Umwelttechnik, der Digitalisierung für nachhaltige und intelligente Mobilitäts-, Energie- und Siedlungssysteme sowie aus dem „Green Engineering“ für innovative Produkte, Prozesse und Rohstoffe.
Holz- und Forstwirtschaft
Als führende Holzbauregion im Alpenraum ist Salzburg hoch spezialisiert auf dem Gebiet der Holz- & Forstwirtschaft. 52 % der Flächen Salzburgs sind bewaldet. 1.200 gewerbliche Betriebe vereinen modernste Forst- und Holzbaukompetenz und erzielen eine Exportrate von rund 70 % mit Forst- und Sägeprodukten, modernen Holzbausystemen, der Plattenfertigung, Innenausstattung und dem Möbelbau. Mit dem Zellstoffwerk in Hallein und der weltweit größten Bio-Ethanol-Anlage auf Holzbasis findet sich in Salzburg auch die Zukunft in Sachen Holz, Bio-Ökonomie und Kreislaufwirtschaft. Auch der starke Salzburger Bausektor steht um nichts nach und ist Vorreiter in der Bauteilaktivierung, im Hybridbau und im Upcycling von Gebäuden und deren Baustoffe.
Intelligente Materialien
Neue Anwendungsmöglichkeiten von biogenen Materialien wie Schäume oder Aero-Gel stehen beim Center for Smart Materials der Universität Salzburg und der Fachhochschule Salzburg im Zentrum, mit Fokus auf ressourcenschonende und nachhaltige (chemische) Prozesse. Bedarf gibt es dafür unter anderem im Leichtbau, in der Energiespeicherung, in der Wärmedämmung, beim Schallschutz. Ein weiteres Augenmerk liegt darauf, wie Oberflächen und Grenzflächen nach Vorbild der Natur mit Funktionen ausgestattet werden können, sie also beispielsweise auf bestimmte Umwelteinflüsse reagieren.
Holzforschung
Ein großer Schwerpunkt der FH Salzburg liegt in der Weiterentwicklung und Optimierung von Holzwerkstoffen und holzbasierter Biochemie, in der Holztechnik und im Holzbau. Dazu gehören Projekte, die sich mit der Qualität von Holz sowie mit dessen Be- und Verarbeitung befassen. Untersucht werden unter anderem die Eigenschaften der Holzwerkstoffe und Holzarten, mit dem Ziel, neue Möglichkeiten und Anwendungen bekannter, aber auch wenig erforschter Holzarten zu finden.
Das Forschungsportfolio umfasst
- die Kombination unterschiedlicher Materialien (z. B. Lederfaser- und Holzfaserkombinationen)
- die Untersuchung neuer Composite Materials
- die Entwicklung, Qualifizierung und Erprobung neuer Wärmedämmstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe (z. B. Schäume auf Basis von Tanninen)
- die Entwicklung und Untersuchung innovativer Materialfunktionen (z. B. multifunktionale Oberflächen)
- die Entwicklung von Bioverfahren auf Holzbasis (z. B. Reaktoren, Organosolv, Extraktion-Purifikation)
- die Entwicklung von Wertstoffnutzungsmöglichkeiten
- (z. B. von Prozesswasserabfällen in Pulp- & Paper-Produktionen)
- die Entwicklung von Upcycling zur Verwertung und Wiederverwendung von Holzbauteilen
Bauforschung
Wie Gebäude- und Siedlungssysteme nachhaltig werden können, ist einer der ausgewiesenen Salzburger Forschungsschwerpunkte. Gebündelt ist die Kompetenz dazu im Zentrum für Alpines Bauen der FH Salzburg und im Research Studio iSPACE der Research Studios Austria. Im Fokus stehen intelligente Energiesysteme, Gebäudehüllen und die Simulation von Siedlungssystemen. Nachverdichtungslösungen und Sanierungsprojekte weisen zudem einen wichtigen Weg, wie mit Flächenressourcen nachhaltig umgegangen und Flächenversiegelung verhindert werden kann. In dieselbe Kerbe schlagen weitere Ansätze wie jene des Betonrecyclings: Dadurch soll Alt-Beton, der beim Rückbau von Gebäuden wiedergewonnen wird, für die weitere Beton-Herstellung verwendet werden. Besonders in Salzburg ziehen durch das Netzwerk Alpines Bauen viele Akteur:innen aus Forschung, Planung und Ausführung an einem Strang.
(Aus)Bildung
Am Campus Kuchl befindet sich mit dem Holztechnikum der österreichischen Säge- und Holzindustrie und Fachhochschule Salzburg ein national und international renommiertes Bildungszentrum für Holz. Alle Facetten der Holzwirtschaft, der Holztechnologie, der biogenen Technologien und des Holzbaus werden hier gelehrt und gelernt. Auch im Bereich der Weiterbildung besteht ein vielfältiges Angebot. Mit den Studiengängen Smart Building und Smart Buildings in Smart Cities stehen auch die Gebäude und die Städte der Zukunft im Fokus. Die Ausbildung im Bereich Design & Produktmanagement mit einem Schwerpunkt in EcoDesign vermittelt die Kompetenz, um Theorie in Produkte zu transformieren.
An der Universität Salzburg hat sich mit den vielfältigen Studienmöglichkeiten an der Naturwissenschaftlichen Fakultät ein breit gefächertes Bildungsangebot etabliert: mit Biowissenschaften, Geografie, Ingenieurswissenschaften, Science and technology of materials, Applied Geoinformatics, Ecology and Evolution sowie dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit in anderen Fachbereichen. Ebenso sind Inhalte rund um den Green Deal und die Kreislaufwirtschaft Schwerpunkte in anderen Fachdisziplinen, wie im Wirtschaftsstudium an der FH Salzburg.
An fast allen berufsbildenden Schulen Salzburgs, wie an den Höheren Technischen Lehranstalten (HTL), gibt es wichtige ingenieurwissenschaftliche Ausbildungen, wie Bautechnik, Holz, Innenarchitektur oder auch Mechatronik und Maschinenbau.
8. März 2024
Wie gestalten wir unsere Zukunft?
Politische und technologische Herausforderungen sowie Lösungsansätze zu Fragen über die Welt von morgen wurden beim gut besuchten Innovations- und Technologieforum salz21 am 6. März in der Messe Salzburg besprochen. Ein Rückblick auf die von Innovation Salzburg organisierten Panels.
15. November 2023
Ein neues Bindemittel für den Holzbau
Die Bauneg GmbH aus dem Flachgau hat ein neuartiges Bindemittel für den Niveauausgleich von Holzwohnbauten entwickelt, das elastisch bleibt und so für Schallschutz sorgt. Unterstützt wurde das KMU dabei von der Innovationsförderung des Landes und von Innovation Salzburg.
3. November 2023
Entwicklung von Rohstoff-Recycling dank Förderung
Beim Abbau von Kies fällt feinstes Material an, das bisher als Abfall galt. Eine Innovation aus dem Pongau macht möglich, dass dieses Material erstmals verwendet werden kann. So werden 100 Prozent des Rohstoffes genutzt. Entwickelt wurde das Verfahren der maschinellen Rückgewinnung von der Christian Ehrensberger GmbH aus Tenneck bei Werfen.
13. Oktober 2023
Kreislaufwirtschaft:
Bauen mit und im Bestand
„Abbruch. Ausbruch. Aufbruch.“ lautete das Motto des diesjährigen Fachsymposiums Brennpunkt Alpines Bauen an der Fachhochschule Salzburg am 12. Oktober 2023. Im Mittelpunkt standen Themen rund um das Bauen im Bestand und die Wiederverwertung von vorhandenen Materialien aus ausgedienten Gebäuden. Schwierigkeiten gibt es dabei viele, Lösungen aber auch.